Myelom Erkennen: Die Stillen Symptome, Die Sie Nicht Ignorieren Sollten

Das Multiple Myelom, eine seltene Form von Blutkrebs, entwickelt sich oft unbemerkt und zeigt zunächst nur subtile Anzeichen. Müdigkeit, Knochenschmerzen oder häufige Infektionen können leicht übersehen oder anderen Ursachen zugeschrieben werden. Frühzeitiges Erkennen ist jedoch entscheidend, um die Behandlungschancen zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Myelom Erkennen: Die Stillen Symptome, Die Sie Nicht Ignorieren Sollten

Multiple Myelom entwickelt sich meist über Jahre hinweg und betrifft hauptsächlich Menschen über 60 Jahre. Die Krebszellen befallen das Knochenmark und stören die normale Blutbildung. Da die Symptome oft schleichend auftreten und anderen Erkrankungen ähneln, wird die Diagnose häufig erst spät gestellt. Ein bewusstes Wahrnehmen der Warnsignale kann jedoch Leben retten.

Frühe Anzeichen von Multiplem Myelom

Die ersten Symptome des Multiplen Myeloms sind oft unspezifisch und entwickeln sich langsam. Zu den frühen Anzeichen gehören anhaltende Müdigkeit und Schwäche, die auch nach ausreichend Schlaf nicht verschwinden. Viele Betroffene bemerken eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, da das Immunsystem geschwächt ist. Knochenschmerzen, besonders im Rücken, können als erstes Warnsignal auftreten. Diese Schmerzen verstärken sich oft bei Bewegung und lassen in Ruhe nach. Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache sowie häufiges Wasserlassen und verstärkter Durst können ebenfalls frühe Hinweise sein.

Häufige Symptome bei Myelom

Die charakteristischen Symptome des Multiplen Myeloms lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

  • Knochenschmerzen und Knochenbrüche ohne Trauma
  • Anämie mit Müdigkeit, Schwäche und Atemnot
  • Häufige Infektionen durch geschwächtes Immunsystem
  • Nierenfunktionsstörungen mit vermehrtem Wasserlassen
  • Erhöhte Kalziumwerte im Blut (Hyperkalzämie)
  • Neurologische Symptome wie Verwirrtheit oder Gedächtnisprobleme
  • Blutungsneigung durch niedrige Thrombozytenzahl
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit

Unterschiede zwischen Myelom und anderen Blutkrankheiten

Das Multiple Myelom unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen hämatologischen Erkrankungen:

  • Betrifft hauptsächlich Plasmazellen im Knochenmark
  • Typische Altersgruppe: über 60 Jahre
  • Charakteristische Knochenläsionen ohne Sklerosierung
  • Produktion abnormaler Antikörper (Paraproteine)
  • Häufige Nierenbeteiligung
  • Selten Lymphknotenschwellungen im Gegensatz zu Lymphomen
  • Keine Milzvergrößerung wie bei anderen Blutkrebsarten
  • Spezifische Laborwerte: erhöhte Immunglobuline
  • Knochenmarkinfiltration mit charakteristischem Zellbild

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte bei Myelomverdacht

Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich, wenn mehrere der genannten Symptome gleichzeitig auftreten oder sich verschlechtern. Besonders alarmierend sind anhaltende Knochenschmerzen ohne erkennbare Ursache, die sich trotz Ruhe nicht bessern. Häufige Infekte, die ungewöhnlich schwer verlaufen oder schlecht auf Behandlung ansprechen, sollten ebenfalls abgeklärt werden. Bei unerklärlicher Müdigkeit, die den Alltag erheblich beeinträchtigt, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Spontane Knochenbrüche oder bereits bei geringer Belastung auftretende Frakturen erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit. Veränderungen der Urinmenge oder -farbe sowie neurologische Symptome wie Verwirrtheit sollten nicht ignoriert werden.

Diagnosemethoden und Tests bei Multiplem Myelom

Die Diagnose des Multiplen Myeloms erfolgt durch verschiedene Untersuchungen:

  • Blutuntersuchungen: Bestimmung von Paraproteinen, Immunglobulinen und Tumormarkern
  • Urinanalyse: Nachweis von Bence-Jones-Proteinen
  • Knochenmarkbiopsie: Mikroskopische Untersuchung der Plasmazellen
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT oder MRT zur Darstellung von Knochenläsionen
  • Immunfixationselektrophorese: Identifizierung abnormaler Proteine
  • Durchflusszytometrie: Charakterisierung der Krebszellen
  • Zytogenetische Untersuchungen: Analyse von Chromosomenveränderungen
  • PET-CT: Beurteilung der Krankheitsaktivität
  • Laborwerte: Bestimmung von Kalzium, Nierenfunktion und Blutbild

Die Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden ermöglicht eine sichere Diagnose und hilft bei der Stadieneinteilung der Erkrankung. Eine frühzeitige und präzise Diagnostik ist entscheidend für die Wahl der optimalen Behandlungsstrategie.

Multiples Myelom ist eine ernste Erkrankung, die jedoch bei rechtzeitiger Erkennung und angemessener Behandlung oft gut kontrolliert werden kann. Die Aufmerksamkeit für die beschriebenen Symptome und eine zeitnahe ärztliche Abklärung können entscheidend für den Krankheitsverlauf sein. Moderne Therapieansätze haben die Prognose deutlich verbessert, sodass viele Patienten trotz der Diagnose noch viele Jahre leben können.


Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt für eine individuelle Beratung und Behandlung.